Ich habe mich langsam mit Google-Books extrem gut angefreundet und auf der Suche nach meinen Vorfahren "Leibling" hab ich hier ein Buch über "Aktenmäßige Nachrichten von dem Gauner- und Vagabundengesindel" gefunden.
Zum einen findet man hier Verbrechen, die begangen wurden:
"Verbrechen der Räuberbande des Nicolaus und George Harting, gewöhnlich die große Bande genannt:
...
* April 1803: Kirchendiebstahl zu Stadt Worbis (Eichsfeld)
...
* April 1808: Kirchendiebstahl zu Niederorschel (Eichsfeld)
...
Von den Untersuchungen ... zeichnen sich vornehmlich zwei aus, von denen die eine in den Jahren 1815 bis 1817 ... gegen Johannes Sippel und mehrere seiner Diebesgenossen, die andere ... gegen eine Gesellschaft von Gaunern, die unter Anführung des Joh. Stelzner und Joh. Müller vulgo kleiner Husar, .... geführt worden ist.
...
Folgendes sind die bemerkenswerthesten Verbrechen ...
5.) März 1802: Diebstahl beym Kaufmann Wiebrecht zu Stadt Worbis (Eichsfeld)
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15.) um d. Jahr 1808: Versuchter Diebstahl in Breitenbach auf dem Eichsfelde
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17.) Frühjahr 1809: Diebstahl bey der Wittwa Leibeling zu Benterode (Eichsfeld)
Zum Anderen auch eine genaue Beschreibung der Gauner (1189 an der Zahl).
Dabei finden sich unter anderem Personen aus der näheren Gegend ...
112. Braun, Christoph, aus Bischofferode (Kurhessen) gebürtig
114. Braun, Franz, aus Bischofferode gebürtig
138. Fickdreher, Anne Marie Elisabeth, verwittwete Rudelbach, aus Hüpstadt auf dem Eichsfelde.
Sie ist einige und 60 Jahre alt und gehört zu den gefährlichsten Landstreichern und Dieben.
311. Göß, Paul, aus Kirchworbis bey Duderstadt
537. Kramer, Anna Margaretha, aus Friedrichslohre
544b. Krause, August, aus Ascherode (Eichsfeld)
599. Liebling, oder Leibling, Johannes, aus Friedrichslohre auf dem Eichsfelde.
629b. Luft, Marie Catharine, aus Hüpstädt auf dem Eichsfelde
662. Meuth, Johann Adam, aus Bernterode (Eichsfeld)
733. muth, Adam, aus Bernterode (Eichsfeld)
762. Orlop oder Urlop, Christian, aus Beuren auf dem Eichsfelde gebürtig
793. Rademacher, Johann, aus Hüpstedt (auf dem Eichsfelde)
802. Rehbein, Bernhard, aus Friedrichslohra auf dem Eichsfelde
... desweiteren aber auch Personen mit sehr interessanten Ruf-, oder wie man heute sagt, Spitznamen:
15. August N.N. vulgo Granatenscheißer genannt
172. Dicke Liese, die.
Sie ist ohngefähr 40 Jahre alt, hat schwarze Haare, und eine frische Gesichtsfarbe.
Sie zieht mit andern Vagabunten in Niederhessen umher, und hat einen dicken bucklichen Knaben von 12 - 14 Jahren bey sich.
413. Hohenstock, Anne Maria, auch Bier genannt ...
435. Janson, Johannes, angeblich im kurhessischen, auf freyem Felde gebohren, ein Zigeuner
647. Martha N.N. vulgo Lumpen-Marthe
781. Plappert, Johannes, vulgo rothes Dickerchen ...
Weiterhin gibt es auch noch das Verzeichnis der in neueren zeiten hingerichteten oder sonst mit Tode abgegangenen Gauner
Auf jeden Fall mal interessant zum Stöbern :-)
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Dienstag, 28. Oktober 2008
Sitten und Gebräuche bei Hochzeiten, Taufen und Begräbnissen in Thüringen
Hier gibt es ein ziemlich cooles Büchlein über
Kleiner Ausschnitt:
"... In der Neujahrsnacht von elf bis zwölf Uhr gießen die thüringer Mädchen, um ihren zukünftigen Mann zu erfahren, stillschwigend Blei ins Wasser. ... Aus Form des Bleies erkennen sie das Geschäft oder das Handwerk ihres Zukünftigen. Schafe deuten dabei auf einen Hirten, Hunde auf einen Fleischer, Wagen und Ackergeräte auf einen Bauer, Lange spießige Figuren sind dagegen Schreibfedern und deuten auf einen Federfuchser, Schulmeister u.s.w, doch ist diese Deutung offenbar neuern Urspungs."
Ich glaub das kommt dem Ein oder Anderen bekannt vor ... auch wenn in etwas abgewandelter Art und Weise :-)
Noch ein Ausschnitt:
"Die Werbung eines Burschen geschieht entweder durch diesen selbst, oder durch einen von ihm oder seinen Eltern dazu bestellten Mann ....
Geschieht sie durch ihn selbst, so benutzt er fast immer die Gelegenheit auf einem achhauseweg von lustiger Gesellschaft, von einer benachbarten Kirmse, von einem Pfingsttanze, Jahrmarkte u.s.w., um seine Worte bei dem Mädchen anzubringen. Die gewöhnliche Form dabei ist: "Willst Du mich, ich will Dich heiraten"? Widersträubt das Mädchen nicht und stimmt es ihm bei, so setzt er noch hinzu: "Nun so woll'n wir in Zukunft mit einander gehn." und betrachtet von nun an seine Braut als ein wohlerworbenes Recht.
War er indeß nicht sicher, ob sie ihm etwa einen Korb, d.h. eine abschlägige Antwort, auf seine Werbung zukommen läßt, so vermeidet er auch die direkte Anfrage. Im Vorübergehen, auf dem Felde, oft auf dem Nachhauseweg von der Kirche sucht er halb scherzend, halb im Ernst, ihre Gesinnung zu erforschen. - Ein solches Gespräch hat bei der sprachlichen Unbeholfenheit der meisten Landbewohner oft etwas Naives oder auch recht Komisches an sich."
Sitten und Gebräuche bei Hochzeiten, Taufen und Begräbnissen in Thüringen
Das Buch ist von 1863 und enthält ziemlich interessante Gebräuche aus alter Zeit. Es handelt zwar nicht direkt vom Eichsfeld bzw. unserer Gegend - nichtsdestotrotz ist es sehr interessant, wenn man einen geschichtlichen Einblick in das Leben unserer Vorfahren bekommen möchte.Kleiner Ausschnitt:
"... In der Neujahrsnacht von elf bis zwölf Uhr gießen die thüringer Mädchen, um ihren zukünftigen Mann zu erfahren, stillschwigend Blei ins Wasser. ... Aus Form des Bleies erkennen sie das Geschäft oder das Handwerk ihres Zukünftigen. Schafe deuten dabei auf einen Hirten, Hunde auf einen Fleischer, Wagen und Ackergeräte auf einen Bauer, Lange spießige Figuren sind dagegen Schreibfedern und deuten auf einen Federfuchser, Schulmeister u.s.w, doch ist diese Deutung offenbar neuern Urspungs."
Ich glaub das kommt dem Ein oder Anderen bekannt vor ... auch wenn in etwas abgewandelter Art und Weise :-)
Noch ein Ausschnitt:
"Die Werbung eines Burschen geschieht entweder durch diesen selbst, oder durch einen von ihm oder seinen Eltern dazu bestellten Mann ....
Geschieht sie durch ihn selbst, so benutzt er fast immer die Gelegenheit auf einem achhauseweg von lustiger Gesellschaft, von einer benachbarten Kirmse, von einem Pfingsttanze, Jahrmarkte u.s.w., um seine Worte bei dem Mädchen anzubringen. Die gewöhnliche Form dabei ist: "Willst Du mich, ich will Dich heiraten"? Widersträubt das Mädchen nicht und stimmt es ihm bei, so setzt er noch hinzu: "Nun so woll'n wir in Zukunft mit einander gehn." und betrachtet von nun an seine Braut als ein wohlerworbenes Recht.
War er indeß nicht sicher, ob sie ihm etwa einen Korb, d.h. eine abschlägige Antwort, auf seine Werbung zukommen läßt, so vermeidet er auch die direkte Anfrage. Im Vorübergehen, auf dem Felde, oft auf dem Nachhauseweg von der Kirche sucht er halb scherzend, halb im Ernst, ihre Gesinnung zu erforschen. - Ein solches Gespräch hat bei der sprachlichen Unbeholfenheit der meisten Landbewohner oft etwas Naives oder auch recht Komisches an sich."
Freitag, 17. Oktober 2008
Update Fußball-Fieberkurve
Hier hab ich mal wieder die aktuelle Fieberkurve unseres Fußball-Vereins geklaut.
Sieht doch gar nicht so schlecht aus:
Sieht doch gar nicht so schlecht aus:
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